Freitag, 2. November 2018
Lennart, die zweite
Bis zu dem jetzigen Zeitpunkt muss ich ein bisschen springen. Ich habe nur wieder auf diesen Moment gewartet, etwas loswerden zu wollen, was nicht mit alten Tagebüchern zutun hat.
-----------------------------------------------------------------------------------------------------
Das habe ich vor vielen oder wenigen Wochen geschrieben:

>Es ist das letzte Schuljahr, die letzten Paar Wochen Schüler sein. Ich bin durchschnittlich, irgendwo gut, aber auch nicht wirklich genug. Es passieren kleine Dinge, wie meine Leistung - vielleicht wichtig, aber nicht wichtig genug. Da gibt es Timothy, den ich über Freunde auf einem Rummel kennengelernt habe. Es war wie ein erstes Date, wir haben geflirtet, kamen nicht dazu Nummern auszutauschen. Es hat Spaß gemacht und ich habe es genossen mal etwas mehr als sonst umgarnt zu werden. Ich hab ihn auch auf Facebook gefunden, aber solange ich nicht weiß was ich will, mache ich lieber gar nichts. Etwas lockeres anfangen und Spaß haben.. klingt gut und easy, aber vielleicht bin ich doch nicht der Typ dafür. Und Lennart.. Ich hätte nicht erwartet, dass mein Interesse an ihm größer werden könnte. Und dieser Duft.. immer wenn er da ist, neben mir sitzt oder vorbei läuft. Er riecht so gut.. die beste Droge überhaupt. Die Kopfkinos hören nicht auf, sie entwickeln sich in eine hautnahe 3D-Animation. Seine Lippen sind manchmal so schön rosa und sehen so weich aus. Ich bin nicht sicher, ob ich schon gut darin bin mein Starren zu verbergen, aber selbst wenn er das mitbekommt, ist das nicht schlimm. Wir sehen uns kurz oder lange an, bis der erste von etwas abgelenkt ist oder grinst. Ich frag mich ob er überhaupt weiß wie hübsch er ist. Betrachtet man ihn ein bisschen näher, ein bisschen zu nah, ist es schwierig sich nicht in jede kleinste seiner Lachfältchen zu verlieben.

In der letzten Mathestunde saß er genau vor mir. Ich schob meinen Tisch so weit nach vorne, dass ich seine Stuhllehne traf. Er fuhr also so weit nach hinten, bis meine ursprüngliche Position längst überschritten war. Als er anhielt und wieder zurück wollte, harkte ich meine Füße vor seinen Stuhl und lehnte mich zurück. Er blieb gelassen sitzen. Wir hatten gerade Integralrechnung beendet und fingen das neue Thema an.. Den Namen hab ich vergessen. Wahrscheinlichkeitsrechnung und so. Ich hab die Stunde über nicht wirklich eine Aufgabe gelöst, weil meine Fingerspitzen an Lennarts Rücken herum fuhren. Ich befürchtete zwischendurch, er würde es seltsam finden und hörte kurzzeitig auf, damit er falls gewünscht, wieder an seinen Tisch kann. Er blieb da, lehnte sich manchmal nach vorn um seinen Block zu holen und schrieb auf seinem Schoß. Ein mal war er wieder an seinem Tisch, aber nicht lange genug um das gelöste Band in Melancholie verwandeln zu lassen. Er rückte ein gutes ungewöhnliches Stück weit zurück. Wenige Sekunden später so weit, dass er und die Tischkante ein Geräusch verursachten. Maria malte seinen linken Arm voll und beschwerte sich über seine Armhaare, während ich leicht auf seinem Rücken tippelte.

Vor ein paar Wochen holte er uns am Arsch der Welt ab und wir fuhren in einen Club. Auf den Weg dahin haben wir schon mal in der Tram getrunken. Er saß im Vierer vor mir, mit seinem Bier in der Hand.<
-----------------------------------------------------------------------------------------------------
Hier hört es auf. Ich wollte das irgendwann beenden, wusste aber auch nicht wirklich wo hin mit dem Thema. Um den letzten Abschnitt schnell zu vervollständigen: irgendwann saß er neben mir, trank aus meiner Havana Dose und legte seine Füße auf den Sitz vor ihm ab. Ich stellte meine gewinkelt daneben und er fand zwischen Gesprächen mit den anderen hin und wieder die Gelegenheit seinen Arm auf meinen Beinen abzustützen.

Dazwischen gab es Kleinigkeiten. Ich finde ihn attraktiv und ich liebe dass er intelligent, empathisch und ehrlich ist. Manchmal reicht das sogar, aber nicht hier, wie ich glaube.

Später war dann dieser Filmabend bei Tobi. Es gab Knicklichter, Luftballons und Sushi.
Maria schlief um 4 halb auf dem Sitzsack ein und Lennart und ich sahen uns noch den zweiten Teil von Matrix an. Er legte seinen Arm um mich, irgendwann griffen unsere Hände ineinander und irgendwann küssten wir uns. Lange.
Ich hatte mir das schon öfters vorgestellt.. der Gedanke war immer so schön, es war wie ein Druck der in mir gelöst wird. Als würde mein Körper ''endlich!'' sagen. Wir hatten ein paar Drinks, aber nicht zu viele. Genau das hat es nicht getroffen.
Am Morgen danach wachte ich neben ihm auf, als draußen ein Laubbläser gestartet wird. Wir liefen mit M. zur U bahn. Als ich aussteigen musste und ihn verabschiede, küsst er mich leicht auf die Wange. https://www.youtube.com/watch?v=uQnzFq8lfbw

Einen Tag danach war geplant, mit einpaar Leuten aus der Klasse zu den Horrornächten in Babelsberg zu gehen. Bei Alice im Wunderland, wo Alice nicht zu finden war, (aber die Katze war nett), legte er seine Hand um mich, auf meine Schulter, und dann wieder runter. Es war nicht gruselig genug, nicht dunkel genug für mich. Manchmal harkte ich mich bei ihm ein, manchmal legte er seine Hand um meine Taille. Später gab er mir seine Strickjacke, weil mir so kalt war. Während der Stuntshow legte ich meine Hand auf seinen Oberschenkel.
Etwa nach null holten sich alle etwas beim Dönerladen und wir fuhren mit der S Bahn in eine Bar. Wir spielten Kicker, und dann war da dieser echt hübsche Typ, der auch nur von einer anderen Person mitgebracht wurde und keinen kannte. Gegen ihn habe ich auch gespielt, mit anderen. Es war erniedrigend, ich war zu nüchtern dafür. Er hatte hellbraune Haare, helle Augen, sah etwas aus wie Jimmy Blue. Ein rot-grauer Pullover der mir sehr gefiel, hellgrau, blaue weitere Jeans und graue no name Schuhe mit mehreren weißen Parallelen Streifen. Verdammt, er war perfekt. Und groß. So hat sich Nicole Walker gefühlt, als sie David McCall das erste mal sah. Lennart saß am Tisch, rauchte mit ein paar Leuten. Ich dachte, ich gehe zu ihm rüber, frage ihn ob man ihn schon mal mit Jimmy verglichen hat und nach seiner Nummer. Aber näher als zwei Spiele und abschließendem brofist kam ich ihm dann doch nicht.
Ich blieb also dort stehen wo ich war und sah dem Spiel zu, während er einfach mit seinem Bier im Raum stand. Ich weiß nicht mal seinen Namen.
Sein Arm lag zwischendurch wieder auf meiner Schulter und meiner um ihn. Ich dachte 'Jimmy' hätte sich bei Dan verabschiedet, als er den Raum verließ, aber später fand ich ihn im anderen Zimmer wieder, als wir auf einer kleinen Tribüne saßen. Ich erkannte seinen roten Pullover, er saß zum Rücken zu uns und hat mich wahrscheinlich noch nicht bemerkt. Ich saß wieder neben L., der mich zwei mal auf die Wange küsste, als keiner hinsah. Dann gingen Dan und Jimmy zusammen. Dann gab allen der Reihe nach noch die Hand und Jimmy winkte nett. Ich sag ja, er ist perfekt.
Kurz danach gingen wir auch. Ich wohne in der Nähe und Lennart musste Richtung S-Bahn. Ich begleitete ihn noch hoch. Es war 6:30, in 2 Minuten würde seine Bahn kommen. Wir küssten uns zum Abschied.
Zuhause angekommen, bedankt er sich per whats app für die Kopfhörer, die ich ihn zusteckte, weil er keine hatte. Er schickte mir einen Screenshot davon, wie er K.I.Z hört. Danach, diesen Song: https://www.youtube.com/watch?v=oL3qDpubXU8
Und ich finde den sogar gut.
Und: https://www.youtube.com/watch?v=7E0fVfectDo (den er sehr mag)
https://www.youtube.com/watch?v=BTdBc2Ba8ts
https://www.youtube.com/watch?v=uhBewKu80Mg
https://www.youtube.com/watch?v=qr4fY0Ck3KU
Nach OK Go kam für mich nichts besseres. Ich schickte ihm auch ein Paar, aber wir sind uns da etwas verschieden, wie du vielleicht merkst. Und er hasst Autotune..

Hier bin ich nun, versuche nachzudenken und Gedanken zu ordnen. Was nicht ganz durchkommt ist auch, dass wir allgemein nicht viele Gemeinsamkeiten haben. Klar kann man sich trotzdem sehr gut mit einem Menschen verstehen, aber trotzdem gibt es immer wieder Momente, wo es nur uns beide gibt und wir haben uns einfach nichts zu sagen. Es macht Spaß zu küssen und jemanden zum anlehnen zu haben. Hätte der Filmabend nicht in einer Einzimmerwohnung stattgefunden, hätten wir sicher auch Sex gehabt. Ich glaube, er mag mich ähnlich wie ich ihn mag. Aber wir sind nicht ineinander verknallt, jedenfalls nicht so, dass es von Bedeutung sein könnte. Sein Charakter ist toll, er ist schön und ich mag es wenn er in meiner Nähe ist. Aber ich brauche gar nicht fragen ob das genug ist, weil ich weiß, dass es das nicht ist.
Ja. Ich weiß, wir sollten am besten miteinander reden. Wie erwähnt, ist das nicht unsere größte Stärke. Montag fängt die Schule wieder an. Vielleicht wird das auch einfach wieder vergessen. ''Unter den Teppich gekehrt''..



Sonntag, 2. September 2018
Lennart
Ich grüße dich, neues Schuljahr. Oder eher, letztes Schuljahr. Scheiße, schon..
Lennart, er ist neu in der Klasse, wiederholt. Er ist ca 1,85 groß, trägt seine braunen Haare gebunden mit einem Zopf und ist recht schlank. Sein alter hat er mir mal gesagt, habs aber nicht richtig verstanden und nicht mehr nachgefragt, weils mir doch eher egal ist. Irgendwas mit 20. Vielleicht 23 oder 25. Er sieht aus wie Tom, aus dem Buch vergessene Kinder. Die zweite Schulwoche ging eben vorbei und seit wenigen Tagen höre ich nicht auf, Sexträume von ihm zu haben. Wir hatte mal als Aufgabe, ein Zimmer aus unserem Zuhause perspektivisch zu zeichnen. Er nahm sein Schlafzimmer und regte meine Fantasie nur noch mehr an. Ich weiß nicht mehr genau, wie es dazu kam. Wahrscheinlich diese kleinen Momente, die sich zu einem Charakter vereinen und einfach nur Intelligenz, Bodenständigkeit, Aufrichtigkeit und Lebenslust ausstrahlen. Vielleicht auch gar nicht so extrem, aber mehr als was ich sonst in meinem Jahrgang finden kann.

Wir lesen gerade Emilia Galotti und erarbeiten uns Zeugs über Aufklärung, Kant,.. und so. Nein, ich habe ganz sicher keinen Kopf dafür. Schlimm genug, dass ich mit meiner Deutschlehrerin nicht gerade harmoniere. Wir wurden in zwei Gruppen aufgeteilt, die verschiedene Texte bearbeiten soll. Wir sollten Lernplakate erstellen und daraus Quizfragen kreieren. Er saß in der letzten Reihe, ich mittig, ziemlich genau vor ihm. Er fragte in die Klasse, wer Gruppe 2 sei. Ben und Oskar meldeten sich vorne am Tisch, ich auch, mit der Freude zu wissen, er ist in der gleichen Gruppe. Es war ruhig, alle waren dabei die Texte zu lesen. Er tauchte rechts neben mir auf, platzierte seine Arbeitsblätter auf dem Tisch, schob den Stuhl nach hinten und setzte sich. Ich war ein bisschen verwirrt.. ich mein, toll dass er da ist, aber nicht entsprechend der Aufgabenstellung. ''Bist du fertig?'' fragt er mich. Ich atme tief ein, drehe das Textblatt um, wo noch nichts markiert ist und sage zu ihm ''..gleich''. Er lächelte.
Ich verstand den Text eh nicht wirklich und wollte ihn nicht warten lassen. Also wand ich mich vom Text ab und schaute aufs Aufgabenblatt. Dort stand glaube ich, dass wir unsere Ergebnisse erst später vergleichen würden. ''Sollen wir die Plakate zusammen machen?'' frage ich ihn. Er harkt nochmal bei Frau K nach, die ihm bestätigt, dass jeder für sich die Plakate macht. Er stand auf, nahm seine Blätter und sagte amüsiert ''War schön hier''.
Wir verglichen dann am Tisch von Oskar und Ben, während Frau K uns Inhaltlich unterstützt. Lennart beantwortete einige ihrer Fragen. Ich hörte nur halb zu, wie sie über das 18. Jahrhundert und Joseph von Preußen sprachen, aber es wäre so viel schöner, wenn nur er den Unterricht halten würde.

Mit Freundinnen aus der Klasse, planen wir im Oktober einen Harry Potter Marathon. Wir diskutierten, welcher Teil persönlich der liebste wäre. Irgendwer sagte auch, er wäre kein Fan von Harry Potter. Lennart fand das unerhört. Julia mag den 3., Maria den 1. Ich mag den 4. ziemlich gern. Er den 5. wegen Umbridge. Zu blöd dass er nicht dabei ist. Wär ne super Gelegenheit.

Und dann war da noch dieser Wettbewerb vom letzten Jahr. Das Abschlussjahr hat was entworfen und wurde dafür platziert. Wir, die im 2. Jahr, sind die Publikumsjury. Wir hatten alle einen Punkt, den wir vergeben sollten. Lennart stand damals an seinem Plakat. Ich weiß noch, wie ich an ihm vorbei gelaufen bin und fand, er sähe nicht sympathisch aus. Ich kannte jemanden aus einer anderen Gruppe und hab ihm ein paar Sympathiepunkte aus der Klasse gegeben, weil niemand das wirklich ernst genommen hat. Ich weiß nicht, wie unterschiedlich die Punktzahl am Ende war, aber meine Sympathiegruppe hat gewonnen und Lennart wurde zweiter. Ich sagte ihm auch, dass ich ein bisschen gefalscht habe.. er war nicht erfreut, aber ich fands ganz lustig.

In der ersten Woche, am Donnerstag wählten wir die Klassensprecher. Julia und ich hatten schon ausgemacht, das übernehmen zu wollen und uns keine Konkurrenz erwarten würde. Lennart sitzt ganz hinten, mit dem Rücken zu den Lehrern. Links daneben Lena und neben ihr Jules. Ich bin in der hinteren Mitte. Links von mir habe ich als Sicht auf Lennart und was er so am PC macht (meistens spielt er irgendein online Spiel, wo man fragen beantwortet, was ganz lustig sein soll). Frau J fragte in die Klasse, wer gern Klassensprecher vorschlagen oder sein wollen würde. Ich zögerte etwas, um zu beobachten, was sich in der Klasse tut. ''T, meld dich!'' flüstert mir Julia laut zu. Lennart meldete sich. Frau J nahm Julia dran. ''Wollen sie jemanden vorschlagen oder Klassensprecher sein?'' ''Ich wäre gern Klassensprecher'' sagte sie etwas ungewiss, auf eine verpeilte niedliche Art. Lennart und ich folgten mit einer ähnlichen Antwort. ''Wir hätten uns gegenseitig vorschlagen sollen'' sage ich zimmerlaut zu Jules. ''Wollen sie das vielleicht alle zusammen machen?'' Die Frage kam ziemlich plötzlich, weil wir das nie so gehandhabt haben. ''Ja, klar!'' sage ich enthusiastisch.

Und wenige Tage davor, kam ich recht pünktlich zur Schule. Er saß allein auf der Bank im Flur und hörte Musik. Als er mich kommen sah, nimmt er die Kopfhörer ab und begrüßt mich. Ich setze mich neben ihn und er erzählte mir, dass allen in der WG vom Sushi am Vorabend schlecht geworden war. Ich erzählte ihm vom Unterricht und fragte ob er schon in der Klassengruppe sei. War er nicht. Er sagte mir seine Nummer an und fügte ihn am Abend ein. Weil wir in der Klasse bereits einen Lennard mit D haben, nennen wir ihn Lennart mit T. So habe ich ihn auch eingespeichert. Er grinste.

Auf dem Hof wurde ein Stand aufgebaut. Keiner wusste wirklich wieso. Die Vermutung lag bei der alljährlichen Blutspendeaktion, die hautnah in der Schule stattfindet. Man liegt dann im EG, gleich neben der Cafeteria auf einer Trage während man rotes Alienzeug in einen Beutel befördert. Wenn D., Jules und Lennart zum rauchen raus gehen, begleiten wir sie meistens. Als das Thema Blutspenden aufkam, war er total gewillt das sofort zu tun. Jules darf aus gesundheitlichen Gründen nicht. Ich.. darf es erst seit kurzem (ja schon zu lange inzwischen) und hab nicht viel drüber nachgedacht. Ich zögerte.. natürlich gibt es nur Argumente, die dafür sprachen. Außer Nadeln wären ein Problem. Andernfalls ist es wenns nach mir geht, Faulheit und Egoismus. Und Paranoia, die besagen, dass aus der DNA Klone gezüchtet werden, die die Welt unter Dr. Drakken's und Shego's Herrschaft zerstören. ''Kommt jemand mit?'' fragt er in die Runde. ''Mit zum Stand, ja'' sage ich. ''Ja klar''. Wir gehen vor, die anderen weiter hinter uns. Wir sahen durch die Glasfenster in die Räume, wo es immer stattgefunden hat, aber keine Liegen. Kein Blut. Nichts. Als wir dem Stand näher kamen, schien es etwas ganz anderes gewesen zu sein. Bedauerlich. Wieder im Unterricht angekommen, träumte ich davon, wie wir auf den Liegen sind, sie zusammen schieben um näher beieinander zu sein. Und er, wie er meine Hand hält, weil ich so nervös bin. Beste gute Tat ever.

Letzten Donnerstag und Freitag fehlte er. Unterricht war lange nicht mehr so langweilig. Er ist süß. Auf den ersten Blick eigentlich nicht mein Typ, auf den zweiten, schon eher. Ich bin nicht verknallt und hab das auch nicht vor, aber.. ich hätte gern mal wieder Spaß. Das Jahr ist so gut wie vorbei. Wenn das nicht ideal endet, wäre das nicht mal tragisch.
Ich will niemandem falsche Hoffnung machen. Vielleicht bleibt er für immer ein Gedankenfussel. Nachdem seine Nummer in der Gruppe war, war Julia neugierig, wie er sich sein ganzes technisches Wissen angeeignet hat. Also schrieb sie ihn an, und seit dem haben sie glaube ich nicht wirklich aufgehört zu schreiben. Die zocken irgendwas miteinander.
Letztens in der Pause draußen, fuhr Skaterboy auf einem Fahrrad an uns vorbei. Der Skaterboy, der vor einem Jahr bereits seinen Abschluss machte. Der wohl schönste Mensch, den ich je gesehen habe. Ich sah ihm absolut eindeutig hinterher, als Lennart neben mir stand. ''Kanntest du den auf dem Fahrrad?'' fragte ich ihn. Kleiner Denkfehler meinerseits. Ich dachte sie wären in einem Jahrgang gewesen, aber er war früher fertig. Er verneinte und mir viel ein ''Stimmt, er war in der [..] Klasse''. ''Das war Skaterboy'' sage ich positiv zu Jules, die gleich ein einleuchtendes ''Ahh'' herausbrachte und nickte.
Ich schätze es mal auf ein relativ gesundes 'jemanden gut finden' ein.